Wichtige Punkte, die Ihr euch vor der Anschaffung eines Weissbauchigels überlegen solltet!
1. Habt Ihr genug Informationen über die Haltung, Ernährung und die natürlichen Bedürfnisse des Igelchens?
2. Weissbauchigel sind nachtaktive Tiere. Kommt Ihr damit zurecht das Ihr erst am Abend Zeit mit eurem Tier verbringen könnt?
3. Weissbauchigel sind Insektenfresser. Ihr solltet also kein Problem mit Krabbeltierchen in eurer Wohnung haben, den diese sind für den Igel Lebenswichtig.
4. Auch Igel werden einmal krank. Gibt es in eurer Nähe einen Fachkundigen Tierarzt der das Tier behandeln kann? Seit Ihr bereit die Kosten in Kauf zu nehmen?
5. Igel legen in der freien Natur sehr weite Strecken zurück. Könnt Ihr dem kleinen Stachler genug Auslauf bieten und ein großes Terrarium? Ist euch bewusst das in dem Terrarium eine Temperatur von 22-28° herschen sollte?
6. Wer kümmert sich um den igel wenn ihr mal in den Urlaub wollt, habt ihr da eine zuverlässige Person?
7. Euer Igel wird bei guter Fürsorge zwischen 6 und 8 Jahre alt. Seit Ihr bereit solange die Verantwortung für den kleinen Stachler zu übernehmen?
8. Kommt ihr damit klar das Igel zwar zahm werden können aber trotzdem keine Kuscheltiere sind?
9. Weißbauchigel sind in Terrarienhaltung lieber in Gesellschaft, Ihr solltet daher darüber nachdenken zwei Tiere statt einem alleine anzuschaffen. Dies bedeutet doppelte Kosten, aber auch doppelte Freude.
10. Wenn Ihr eine Zucht ausschließen wollt, bitte niemals Männchen und Weibchen zusammenhalten. Hier stellt sich der Nachwuchs automatisch ein.
11. Weißbauchigel sind exotische Säuger und daher etwas teurer in der Anschaffung als nichtexoten. Solltet Ihr einen Weißbauch zum "Superpreis" angeboten bekommen, hinterfragt bitte die Gründe!
DAMIT STARTE ICH IN DEN IGELALLTAG:
Welches Behäusnis man für einen Weissbauchigel wählt, ist laut Recherchen, Geschmackssache. Die einen verwenden Terris, die anderen oben offene Aquarien oder einen grossen Käfig (mit nicht allzu breiten Sprossen). Wichtig ist, daß die Temperatur für den kleinen Igel tagsüber 23 und nachts 20 Grad nicht unterschreitet und je grösser desto besser (für 1 Igel mind 2 qm Grundfläche, in der Höhe gibt es keine Einschränkung, mehrere Ebenen sind wünschenswert und Igelsicher zu verbauen) und sie sollten vor Zugluft geschützt sein. Täglicher Auslauf abends für 1 - 2 Stunden ist trotzdem ein Muss! Igel sind Dämmerungs- und Nachtaktiv, daher ist es auch nicht empfehlenswert, den Standort des Igelzuhauses im Schlafzimmer zu wählen ! Da Igel keine Nagetiere sind, braucht man sich nicht vor angenagten Kabel zu fürchten.
Aus Erfahrungsberichten auch von anderen Haltern, werden Terrarien für die Haltung bevorzugt, da man hier am besten die Kleinen vor Zugluft schützen und die Temperatur halten kann.
Fotos von meinem ersten Terrarium, findet ihr in der Haustiergalerie! Meine Lüftungsschlitze sind aber nicht ausreichend gross, darum lass ich die Glasschiebescheiben immer ein Stück offen, wegen der Luftzirkulation (ca. 2 cm). Die Lüftungsschlitze müssen erst nachträglich ausgebessert werden. Terri war ursprünglich für eine Königspython gedacht!
Bis jetzt haben die Igelchen noch nicht versucht, auszubrechen
!
Als Zubehör habe ich mir folgende Sachen zugelegt:
Ein Schlafhäuschen:

mittlerweilen schon 2 Schlafhäuser und ein halber Blumentopf, ebenfalls als Schlafplatz gedacht. Hierbei nehme ich aus dem Handel Nagerhäuser für Kaninchengrösse und aus Naturmaterialien hergestellt. Auch Korkröhren nehmen die Nuffis gerne als Schlafplatz an, und polstern sie selber mit bereitgestelltem Stroh aus.
Eine Nagertoilette + Katzenstreu:

Aufgrund von jüngsten Ereignissen, werde ich mich wohl auch von Katzenstreu distanzieren. Meinen Igelchen geht es Gottseidank gut, aber ein Igel einer Züchterin, hat Katzenstreu gefressen und hat sehr viel gelitten, bis zu seinem Tod. Meinen Jungigeln hab ich von Haus aus kein Katzenstreu mehr reingetan und bei meinen Mädls werd ich die Umgewöhnung langsam starten und Katzenstreu und Maisstreu oder Sand mischen, bis ich es ganz weglasse.
Eine Nagerhängebrücke:
Hab daraus eine Schaukel gebaut, siehe Haustiergalerie-Fotos!
2 Näpfe (Wasser + Futter):
Näpfe werden täglich mit heissem Wasser sorgfältig ausgespült. Ich habe als Wasserbecken und auch als Futterbecken ein für Reptilien geeignetes Gefäss aus Ton, das können die Iglchen nicht umwerfen.
Chinchillasand + grosses Becken zum Sandbaden
Klettermöglichkeiten (mehrere + Brücken)
Igel sind sehr neugierig und erkunden gerne, darum sollte das Behäusnis so abwechslungsreich wie möglich gestaltet sein! Äste, Korkröhren, Tunnel, Nagerbrücken sind ideal. Auch Baumrinden, Steine etc. aus der Natur können ins Terri eingebracht werden, müssen aber vorher ausgekocht oder mit heissem Wasser übergossen und gründlich gereinigt werden.
Katzenspielzeug: (Klopapierrollen tuns auch
)
Meine Igelchen sind ganz vernarrt in Klopapierrollen
! Stecken den Kopf rein und rennen mit der Rolle am Kopf herum, schubsen sie herum und nehmen sie sogar mit ins Schlafhaus.
Laufräder
werden von vielen Igelhaltern angeboten und von den Igelchen auch gerne angenommen, hier sollte man aber achten, daß die Laufräder den grösstmöglichen Durchmesser haben. Unter www.rodipet.de gibt es Laufräder mit 50 cm Durchmesser! Es sollte nicht zu Wirbelsäulenschäden bei den Nuffis kommeni Meistens werden die Laufräder nicht dauerhaft ins Terri integriert, sondern im Auslauf angeboten. Hält man mehrere Igels so sollte jeder sein eigenes Laufrad haben.
Buddelkisten
Bewährt haben sich Plastikwannen aus dem Baumarkt, ca. 100 x 50 cm gross, gefüllt mit Reptibark und mit ungedüngter Erde gemischt. Mehlis oder Zoophobas rein und die Igelchen müssen sich ihr Futter selber suchen und sind mit buddeln und graben beschäftigt.
Bodeneinstreu (ist auch Geschackssache, welches man verwendet, Achtung das es nicht leicht verschluckbar ist und bei den kleinen Igelchen irgendwelche Schäden verursacht). Man kann normalesKleintierstreu, Hanfstreu, Hanfpellets und Stroh verwenden. Stroh ist zusätzlich ein Muss für den Nestbau. Von Heu wird abgeraten, da es zu Einschnürungen der Füsschen bei den Igeln kommen kann. Bei Stroh ist es auch noch von Vorteil, daß man es kleiner schneidet!
Auslauf
Meine Igelchen haben ein eigenes igelsicheres Zimmer! Auslauf kann man so abwechslungsreich wie möglich gestalten und abends so lange gewähren, wie es den Igelchen Spaß macht. Manche Igelchen mögen keinen Auslauf und sitzen apathisch im Zimmer herum, man muss sie nicht zum Auslauf zwingen, wenn sie sich nicht wohlfühlen. Auslauf sollte aber auf alle Fälle angeboten werden, denn die kleinen Nuffis haben erheblichen Bewegungsdrang! Achten das alle Fenster verschlossen sind, wegen Zugluft und das im Zimmer, eine für die Nuffis angemessene Temperatur herrscht.